22.03.2019

„Herr Doktor, muss ich mir Sorgen machen?“

Ich kriege häufig einen heißen, roten Kopf

Unangenehm, diese Hitzewallung im Gesicht, am Hals und am Dekolleté – und womöglich noch dazu der Hinweis: „Was ist denn los, du wirst ja ganz rot!“ Oft handelt es sich um eine Stressreaktion, sagt Dr. Sigrid Krause, Chefärztin in den MEDICLIN Deister Weser Kliniken mit Fachgebiet Psychosomatik.

„Vielleicht ist man kurz erschrocken oder fühlte sich ertappt. Dann wird das vegetative Nervensystem aktiv, die Blutgefäße erweitern sich.“ Richtet man die eigene Wahrnehmung nun verstärkt auf das Erröten oder fürchtet Kommentare dazu, kann man in einen Kreislauf der Erwartungsangst geraten – und künftig bei jedem kleinen Aufreger zur Tomate werden. „Meist ist das Symptom harmlos. Es könnte aber auch mal ein Hinweis auf eine Nierenerkrankung, auf Bluthochdruck oder eine allergische Reaktion, Flush genannt, sein“, ergänzt die Ärztin. Wenn es häufiger vorkommt, lieber checken lassen.

Manchmal wird mir schlagartig übel und schummerig

„Nicht umsonst sagt man, dass einem unangenehme Erlebnisse auf den Magen schlagen“, so Dr. Krause. „Unser Magen verfügt über ein sehr fein verzweigtes Nervengeflecht und ein ungutes Bauchgefühl verursacht daher tatsächlich manchmal Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen.“ Ein anhaltendes flaues Gefühl, womöglich in Verbindung mit Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme, könnte eher ein Grund zur Sorge sein. Sicherheitshalber einen Termin beim Gastroenterologen machen, um Reizmagen oder Geschwüren schnell auf die Spur zu kommen.

Beim Schlucken fühlt es sich an wie ein Kloß im Hals

Als würde man gegen einen Widerstand anschlucken oder einem etwa die Kehle zuschnüren: „Oft ein klassisches psychosomatisches Symptom“, sagt Sigrid Krause. „Viele müssen sich zudem ständig räuspern oder etwas trinken und machen sich selbst und ihr Umfeld ganz schön verrückt.“ Tauchen die Schluckstörungen erstmalig auf, ist es ratsam, den HNO-Arzt oder den Gastroenterologen aufzusuchen. Finden die keine Ursache, können regelmäßige Entspannungsübungen die psychisch bedingte Anspannung im Halsbereich auf Dauer lindern. Empfehlung der Expertin: Abklären lassen ist wichtig, denn mögliche Auslöser könnten unter anderem auch eine vergrößerte Schilddrüse oder eine Speiseröhrenerkrankung sein.“

Auszug aus dem Artikel: „Herr Doktor, muss ich mir Sorgen machen?“ von Tanja Eckes, erschienen in: „Freundin“, 13/2018